Konnichi wa,
nach nur 3 ½ Stunden war es geschafft. Wir verliessen das JTB Reisebüro in Yurakucho glücklich und mit einem Stapel Papier. Unseren Reiseunterlagen für die Izu Islands. Die freundliche junge Dame am Englisch Counter war sehr kompetent und druckte uns sogar die Detail Pläne für die jeweiligen Inseln aus, dass wir uns auch ja zurecht finden.
Die Transfers zu zwei der drei Hotels waren auch arrangiert und nach Leistung eines Deposits konnten wir am Sonntag mittags unsere Tickets für die Fähre auch bei JTB abholen. Was für ein toller Service! Samstag morgens reingeschaut, einen Termin für Nachmittags bei der des Englischen mächtigen Dame bekommen und Sonntags um 12:00 alles erledigt. Sonntags ist geöffnet! Nicht wie in der Service Wüste Deutschland.
Eigentlich könnten wir zu Fuss nach Takeshiba zur Ablegestelle laufen – aber das Gepäck und der frühe Morgen liessen uns doch ein Taxi rufen und es ging um 6:45 Uhr los. Wir lösten noch unsere Voucher in ein Ticket um und das Boot erwartete uns schon. Eigentlich ist es ja fast ein Flugzeug diese Boing 929 mit Gasturbine und 15000PS. Bitte anschnallen und los. Die schiere Urgewalt treibt den Zwitter voran und lässt ihn kurz nach der Rainbow Bridge abheben und auf seinen Tragflächen über das Wasser schweben. Geil! 75km/h sind die Reisegeschwindigkeit und nach nur 2,5 Std. hatten wir unser Ziel die 190km entfernte Insel Kozushima erreicht.
Der örtliche Koban (Polizist) begrüsste uns freundlich und war uns sogleich behilflich den Chauffeur zu finden, der uns mit einem riesigen Bus zum Hotel bringen sollte. Nur uns Zwei. Das Inselchen ist ja mit 2000 Einwohnern nicht gerade gross und so waren wir nur Minuten später auf der Anderen Seite angekommen. Ein herrlicher Blick über die Bucht mit weissem Sandstrand liess sogleich Urlaubsstimmung aufkommen.
Das Hotel Kozukan ist eine Mischung aus Ryokan und westlichem Hotel. Das winzige Zimmerchen unterm Dach, mit 2 getrennten Betten und einer Toilette ausgestattet war brutsheiss und sogar wir mussten die Klimaanlage bemühen um erträgliche Schlaf Temperaturen zu erzeugen. Zum Duschen und Baden musste man ins Erdgeschoss wie bei einem Ryokan üblich. Bei 35°C war uns allerdings nicht so nach dem plantschen im Onsen zu mute. Dafür wurde die Dusche umso mehr in Anspruch genommen. Natürlich im Sitzen auf einem Plastik Höckerchen sitzend in der Gemeinschaftsdusche getrennt nach Geschlechtern. Züchtig sind sie ja die Japaner :-). Seife, Duschgel, Conditioner, Zahnbürste, Rasierzeug – alles vorhanden und muss nicht eingepackt werden. Echt komfortabel. Das Frühstück gab es um Punkt 7:30 Uhr im Gemeinschaftssaal am Boden hockend.
Fisch, Fisch und nochmals Fisch in allen erdenklichen Varianten. Roh, geräuchert, gedämpft, gebraten, am Stück oder in der Suppe. Lecker! Um 18:00 Uhr wurde das Abendessen serviert und unsere Amerikaner wollten beim Check in einfach nicht begreifen, dass es nur zu festgelegten Zeiten die Mahlzeiten gab. Wir waren da schon geeicht.
In ein Paar Gehminuten den Strand entlang erreichten wir das Zentrum und gönnten uns im einzigen Laden ein Eis. Zum Mittagessen gibt es 3 Fischrestaurants zur Auswahl und wir waren recht angetan von der angebotenen Qualität. Den Strand konnten wir leider gar nicht nutzen, da kein Baum oder Schirm Schatten spendete und die Sonne erbarmungslos glühte. Ein Paar hartgesottene spannten dennoch ihren Schirm auf. Aber mehr wie 2 sollten es nicht werden.
Wir fuhren mit dem örtlichen Bus lieber zum nahegelegenen Freiluft Onsen und holten uns trotz Schatten einen satten Sonnenbrand.
Die Küste entlang gibt es einen herrlichen Weg unterhalb der Klippen entlang. Vorbei an einsamen Buchten, netten Camping Plätzen, BBQ Arealen und für Taucher ein Paradies. Immer wieder fuhren Vans mit Schnorchlern an uns vorbei. Am Ende des Weges steigt man entweder in den Bus, der jede Stunde einmal fährt ein oder läuft auf der kaum befahrenen Strasse weiter.
Mit dem Akazaki Walking Trail endet dieser Teil der Insel auch in einer Sackgasse und nach dem Tunnel ins Nichts gibt es nur noch eine erfrischende Quelle und einen kleinen Shrine zum verweilen.
Vom der atemberaubenden Holzkonstruktion aus gelangt man entweder zum Wasser hinunter zum Tauchen oder man kann den waghalsigen Klippen Springern zusehen. Wie in Acapulco.
Leider reichte uns die Zeit nicht mehr den berühmten Blick vom Miura-wan Outlook zu geniessen oder den Tenjo san zu besteigen. Aber nach 2 Tagen schnorcheln, wandern, baden und relaxen verliessen wir mit der Fähre und einem guten Eindruck das Inselchen und waren gespannt was uns auf Niijima erwarten sollte.
Sayonara
Jack-san