Konnichi wa,
gerade noch rechtzeitig vor die Ausstellung 'No man's land' ihre Tore schliesst besuchten wir dieses Festival der modernen Kunst in der ehemaligen französischen Botschaft.
Dieses triste Betongebilde aus den 60igern ist schon fast ein Klassiker der Bauhaus Architektur und insofern eigentlich auch wieder schade, dass es sterben muss.
Die Idee Japanischen Künstlern dies als Spielwiese zur Verfügung zu stellen gefällt mir sehr gut und es bot auch für mich reichlich Möglichkeiten die Kamera zu probieren.
Vom in die Linierung des Parkplatzes integrierten Autos bis zu Zimmern mit bunten Papierblumen, von in den Himmel ragenden Plexiglasröhren mit schwebenden Federn bis zur futuristischen Installation auf der Damentoilette war alles geboten was den Kreativen eingefallen ist. Farbe überall und auch mit moderner Lichttechnik ausgestatte Räume die mit Licht und Schattenspielen arbeiteten gefielen. Manchmals wurde für meinen Geschmack auch die Grenze zwischen Kunst und verkünstelt überschritten – aber eben jedem wie es gefällt.
Irgendwie war ich froh, dass ich hier nicht arbeiten musste in all diesen grauen seelenlosen Räumen. Der Botschafter hatte zwar ein mit Velour bespanntes Arbeitszimmer, in dem so mancher bereits beim Anblick Hustenanfälle bekommen hätte, aber auch die schöne helle Südseite konnte die Tristesse nicht aufhellen.
Erst jetzt wo die eigentliche Bestimmung aufgegeben ist wurde dem Gemäuer von den Kreativen die Seele eingehaucht. Aber nicht für lange und dann kommt die Abrissbirne und wird sie wieder vertreiben.
Sayonara
Jack-san