Konnichi wa,
auch wenn die Kirschblüte bereits am Ausklingen ist und die Blüten wie Schnee herab fallen und den kleinen Bach im Ueno Park wie vereist aussehen lassen, muss ich einfach dort hin.
Es ist zwar nicht mein Lieblingspark, aber das alljährliche Spektakel ist hier so japanisch wie sonst nirgendwo. Hier wird hemmungslos jeder Kirschblüte gefröhnt und ich glaube jede Einzelne wird auch mindestens einmal fotografiert und auch mit reichlich Sake, Shochu und Bier gefeiert.
Eine blaue Plane neben der Anderen und dazwischen die ordentlich extra aufgebauten Müllstationen um dem immensen Abfallmengen Herr zu werden.
Zur Kirschblütenzeit werden in jedem Supermarkt Bentoboxen angeboten und auch manches Restaurant verpackt seine extra für diesen Anlass bereiteten Speisen in hübsche Boxen. Sehr lecker und auch wahrlich ansehnlich.
Natürlich führte mich mein Weg hinunter zum See, durch die zahlreichen Essensständchen hindurch an den Ort an dem die berühmte Szene aus dem Film 'Kirschblüten' von Doris Dörrie gedreht wurde. Ein wahrlich idyllisches Plätzchen direkt hinter dem Tempel mit Blick auf die atemraubende, weiss blühende Allee, die den See in zwei Hälften spaltet.
Auf der anderen Seite ziehen die in schwanenform modellierten Boote ihre Bahn und erfreuen so manches Kinderherz.
Mein Heimweg führte mich zu Fuss durch Akihabara nach Nihombashi, unter dem Expressway hindurch, nach Shinkawa und schliesslich Tsukuda. Welch ein Kontrast!
Und doch begegnet man auch am Strassenrand liebevoll gepflegten Blümchen.
Das habe ich bereits gelernt: Das Schöne betrachten und aussen herum das Grau auszublenden – so wie es die Tokioties eben auch machen.
Sayonara
Jack san