Konnichi wa,
mein Kumpel von den Tokyo Riders lebt unweit des Fuji in Fujinomiya in einem traditionellen japanischen Haus. Dies bedeutet keinen Keller und das Holzhaus steht auf 4 Fundamenten lose drauf um Erdbeben zu wiederstehen. Von unten sind die Gebäude durchlüftet und bleiben so trocken. Ferner hat es im Sommer einen kühlenden Effekt. Im Winter jedoch auch. Die Fenster sind Schiebefenster in einfach Verglasung und ohne Dichtungen ausgeführt. Ich würde sagen - etwas zugig. Zentralheizung gibt es keine und die Warmwasserversorgung wird von einem gasbetriebenen Durchlauferhitzer übernommen. Da die Winter in der Region um den heiligen Berg ganz schön frostig sind gibt es im mit Tatami Matten ausgelegten Wohnzimmer eine elektrisch beheizte Decke, auf der der Wohnzimmertisch steht. Darüber liegt eine warme Wolldecke, die bis zum Boden reicht. Der Luftraum unter dem Tisch heizt sich nun schön auf und die Füße sind warm. Funktioniert super und mit einem heißen Tee in der Hand und einem wärmenden Pullover ist das recht gemütlich. Nach einer langen Fahrt mit dem Moped und eiskalten Füßen und Händen eine tolle Einrichtung.
Die Räume sind mit Reispapier bespannten Schiebewänden unterteilt, die man teils ganz in der Wand verschwinden lassen kann. Dies macht die Räume vielseitig nutzbar. Allerdings ist alles etwas hellhörig. Im Sommer ist das herrlich, wenn man das ganze Haus zur Sonne hin öffnen kann. Im Winter jedoch für meinen Geschmack zu dunkel. Das Papier nimmt doch sehr viel Licht weg und erzeugt jedoch eine gemütliche Atmosphäre.
In diesen traditionellen Gebäuden gibt es in der Regel auch mehr oder weniger friedliche Mitbewohner. Diese finden in den hohlräumen der Schiebetüren idealen Unterschlupf und es läßt sich wohl nur in Symbiose mit ihnen leben. Die Schaben und Kakerlaken finden Unterschlupf in den mit Tatami belegten Bretterböden und ihre natürlichen Feinde, die Spinnen in den Öffnungen des Shoji. 25mm Unterschlupf reichen den beachtlichen Spinnen aus, die einen Durchmesser samt Beinen von 12cm erreichen.
Irgendwie schauen sie bedrohlich aus und doch sind sie ein nützlicher Mitbewohner, der sich vom Ungeziefer ernährt. Das ist wie mit den Gekos, die die Stechmücken fressen und so einen ruhig schlafen lassen. Das nächste mal, wenn ich wieder auf dem Futon auf den Tatami Matten ruhe werde ich hoffentlich von diesen guten Geistern des Hauses beschützt. Vor den Kakerlaken. Jack ruhe sanft .....
Sayonara
Jack san
melonpan 03/24/2012 20:05
blueschi 12/08/2010 07:16